Unter dem Motto „Wir suchen die Hellsten für die Produktion von morgen“ lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Grundlagen von laserbasierten Fertigungsverfahren – insbesondere den 3D-Druck mit Lasertechnologien – kennen. Zudem erhielten sie einen umfassenden Überblick über die Interaktionskette Mensch-Maschine-Produktion und Industrie 4.0. „Licht ist das perfekte Werkzeug für die Produktion der Zukunft“ erklärt Christian Hinke vom Forschungscampus DPP. „Computer steuern den gebündelten Laserstrahl und fertigen so Bauteile direkt aus digitalen Daten“.
Für die Studierenden war der Zeitplan von morgens bis abends mit Informationen und spannenden Exkursionen bis zum Rand gefüllt. „Ich bin sehr dankbar für diese ereignisreiche Woche“ erzählt Akademie-Teilnehmer Christoph, der Maschinenbau studiert. „Zum einen lernten wir sehr moderne Fertigungs - und Bearbeitungsverfahren besser kennen, zum anderen hatten wir die Chance, Kontakt zu erfolgreichen Jungunternehmern als auch länger eingesessenen Unternehmern zu knüpfen. Man lernt außerdem einige etablierte und große Unternehmen kennen und erhält einen tieferen Einblick in die aktuellen Forschungsprojekte. Zudem hat sich eine sehr tolle Gemeinschaft mit den anderen Teilnehmern ausgebildet.“
3D-Druck selbst gemacht und Besuch beim Profi
Viel Spaß hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Zugfahrt von Aachen nach Ditzingen (bei Stuttgart) zum weltgrößten Lasermaschinenhersteller TRUMPF. Auf der Hinfahrt erhielten sie in vier Gruppen aufgeteilt die Aufgabe, einen Flaschenhalter zu designen, der eine Getränkeflasche am Zugtisch festhält. Auf der Rückfahrt wurden dann die Flaschenhalter im ICE während der Fahrt mit mitgebrachten 3D-Druckern ausgedruckt - das klappte trotz der Schwingungen überraschend gut. Das Ergebnis waren vier völlig unterschiedliche Lösungen, die die Flaschen mal auf dem Tisch fixierten, mal unter dem Tisch. Unterstützt wurde die Aktion von der Deutschen Bahn im Rahmen des 3D-Druck Netzwerks „Mobility goes Additive“.
Dass man sich im Leben immer auch zweimal trifft bestätigt Dr. Stefan Hengesbach von der TRUMPF Lasertechnik GmbH. Im Jahre 2012 hatte er damals als Doktorand am Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT die erste Photonik-Akademie organisiert. In diesem Jahr war er als Referent des Geschäftsführers für den Besuch der Photonik-Akademie bei TRUMPF zuständig. „Die Photonik-Akademie ist eine Veranstaltung, die sich inhaltlich auf hohem Niveau befindet. Die Mischung aus Forschungsthemen, industrieller Produktion sowie direkten Kontakten zu potentiellen zukünftigen Arbeitgebern war bereits im Jahr 2012 ein Erfolgskonzept, welches in den letzten fünf Jahren noch weiterentwickelt wurde. Ausbildung ist für Unternehmen ein wichtiger Aspekt der gesellschaftlichen Verantwortung und bietet auch einen Mehrwert für deren Mitarbeiter“ so Hengesbach.
Bei TRUMPF lernten die Studierenden additive Fertigungsverfahren kennen, erlebten, wie der Maschinenbauer schon heute komplette Produktionsabläufe digital miteinander vernetzt und schauten bei der eindrucksvollen Live-Präsentation einer fünfachsigen Laserschneidanlage zu, die das umgeformte Blechteil einer Automobilkarosserie binnen weniger Sekunden zurechtschnitt.
Zum Abschluss der Woche erhielten die Studierenden in feierlicher Stimmung ihre Teilnehmerurkunden aus den Händen von Prof. Reinhart Poprawe (Sprecher des Forschungscampus DPP, Leiter des Lehrstuhls für Lasertechnik LLT der RWTH Aachen University und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT) und Dr. Frank Schlie (Leiter des Referats Quantentechnologie / Photonik im Bundesministerium für Bildung und Forschung). Als besonderes Extra waren über Nacht mit dem 3D-Laserdrucker am Fraunhofer ILT für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer kleine bewegliche Planetengetriebe aus Metall ausgedruckt worden. Ein Foto des Belichtungsprozesses zu ihrer Herstellung hatte von Anfang an als Themenbild der diesjährigen Akademie gedient.